Fachwissen Holz 2022

Weissküferei

Unter den Handwerkern, die für die Sennen auch heute noch arbeiten, sind die Weissküfer am zahlreichsten. Denn das hölzerne Senngeschirr, das der Senn mit auf die Alp nimmt, braucht er noch immer, auch wenn heute manches durch Aluminium und Chromstahl ersetzt ist.

Bei unwegsamem Gelände kann das Senngeschirr auf Saumpferde aufgebunden werden. Viele Bauernfamilien lieben es, wenn sie bei der Alpauffahrt und -abfahrt einen Lediwagen mit ihren Gerätschaften dabei haben.

Dass die Weissküferei sich bis zum heutigen Tage so lebendig erhalten konnte, liegt sicherlich am traditionellen «Öberefahre». Der Senn liebt es, sich mit schönen Gegenständen zu umgeben und ist stolz darauf, sie bei der Alpfahrt den Zuschauern vorzuzeigen. Der kunstvolle Aufbau der «Ledi» dient allein diesem Zweck. So werden die Fahreimer, Schottenkübel, Tansen, Käsegeschirr, Sauerfässer, Melkeimer und Motteli noch immer aus feinem weissen Ahorn und Fichtenholz hergestellt, geschnitzt und mit Kerbornamenten wie auch mit Flachschnitzereien versehen. In der ornamentalen Bearbeitung der Milch, -Butter, und Käsewirtschaft notwendigen Senngeschirre liegt ein Zeichen tiefer volkstümlicher Verbundenheit.

Holz war allgemein im bäuerlichen Haushalt das am meisten verwendete Material.

Wir finden auf der ganzen Welt selbst das einfachste Holzgerät mit Schnitzereien verziert. Überall kannte man das Bestreben, das Nützliche über sich selbst hinauszuheben und einen ästhetischen Sinn zu unterstellen. Zusätzlich werden heute noch diverse Ziergegenstände hergestellt. 

So gehört die Weissküferei und die Schnitzereien (Natursymbolische Flachschnitzereien) zu den bäuerlichen Kulturen.